Vor ungefähr anderthalb Jahren schrieb mir Franzi aus ihrem Asien Urlaub: „Carlo, rate mal wo ich bin? In einen verlassenen Freizeitpark! Da bist du sicher voll neidisch, du magst doch so verlassene Orte…“ – Oh ja, das hat mich wirklich gewurmt…! Ich wollte da auch hin! Also wurde es gleich mal auf meine Löffelliste geschrieben. 😀
Ich lieh mir gleich morgens ein Moped in meinem Hostel aus und fuhr quer durch die Stadt zu dem Park. Ich war mir ziemlich sicher, dass Franzi nichts von Security gesagt hatte und auch andere Blogs erwähnten davon nichts. Als ich allerdings mit dem Moped am Eingangstor vorbei tuckern wollte, kam schon ein (wahrscheinlich inoffizieller) Pförtner vorbei. 20 Cent Eintritt wollte er. Noch bevor ich aussprechen konnte, das ich denke das er inoffiziell ist und ich „nen scheiss“ zahlen werde, schob er das Tor vor mir zu. Ich hätte jetzt zwar aussenrum fahren können, aber man weiß ja nie, nicht das er noch mein das Moped klaut oder so. Also bezahlte ich, widerwillig.
Der Park wurde kurz nach der Eröffnung 2004 gleich wieder geschlossen. Gründe dafür waren die fehlende Infrastruktur und überhöhte Eintrittpreise. Auf einem Lageplan sah man, das der Plan eigentlich viel größer geplant war. Die eigentlichen Attraktionen lagen auch ziemlich weit voneinander entfernt. Klassische Fehlplanung. Dafür das der Park aber schon 12 Jahre verlassen ist, war alles noch recht gut erhalten. Klar hier und da ein zerschlagenes Fenster und das eine oder andere Grafitti. Aber jeder Lost Place in Berlin sieht nach 2 Jahren schon schlimmer aus.
Ich startete in dem Drachengebäude, welches eigentlich mal auf Stelzen im See stand. Die Stelzen sind noch da, der See ist weg, ausgetrocknet. In dem Gebäude war ein recht minimalistisches Aquarium untergebracht. Das Highlight aber ist das Gebäude selbst. Im Inneren sieht es nämlich so aus als wäre man in einem echten Drachen, überall Gewebe und Knochen. Etwas nördlicher und ziemlich gut versteckt im Wald befand sich noch ein Wasserpark mit mehreren Wasserrutschen und Pools. Ab und an entdeckt man ein eingewachsenes Kunststoffungehäuer am Wasserrand. Nochmal ein Stück weiter entfernt befand sich ein recht großes Amphitheater mit Wasser- und Lichtshow. Hier hat irgendein Bauer jetzt seine Kühe eingesperrt und baut Zuckerrohr an. Der Park war echt eins meiner Highlights in Vietnam und mindestens genauso eindrucksvoll wie die Unesco Sachen in Hue!